Team Schoop auf den Spuren einer Erfolgsgeschichte

    Das Unterstützungskomitee von Adrian Schoop war bei der Confiserie Brändli in Aarau zu Gast. Das Familienunternehmen hat vor genau 100 Jahren die legendäre Brändli Bombe erfunden.

    (Bilder: zVg) Süss macht fröhlich: Mark Brändli (2. v. l.) tischte beim Besuch des Team Schoop allerlei Köstlichkeiten auf. Als Give-away gabs natürlich Brändli Bomben.

    Das Team Schoop ist das politische Unterstützungskomitee von Adrian Schoop. Der Badener Unternehmer und FDP-Grossrat sowie seine Komiteemitglieder interessieren sich auch ausserhalb von Wahlkämpfen für das Wohlergehen und die Herausforderungen der hiesigen Wirtschaft. So ist das Team Schoop regelmässig bei Aarauer KMU zu Gast. An einem Abend Ende Oktober trafen sich rund zwei Dutzend Interessierte in der Produktionsstätte der Aarauer Confiserie Brändli, wo es verführerisch nach Schokolade roch.

    Brändli stehe sinnbildlich für das «Erfolgsmodell Schweiz», begrüsste Adrian Schoop die Anwesenden. «Fleiss und Risikobereitschaft tragen dazu bei, dass Arbeitsplätze geschaffen und Steuern bezahlt werden.» Bürokratie und Fachkräftemangel trotz Bevölkerungswachstum hingegen setzten das Unternehmertum zunehmend unter Druck. Arbeit müsse sich aber lohnen, dieses freisinnige Prinzip sei hochzuhalten.

    Die Arbeit seines Urgrossvaters Arnold habe sich definitiv gelohnt, sagte Mark Brändli, Mitglied der Geschäftsleitung und Vertreter der vierten Generation im Familienunternehmen, über den Unternehmensgründer. Der Bauernbub vom Bözberg machte im Welschen eine Bäckerlehre. Obwohl der Lehrmeister starb, habe Arnold die Lehre durchgezogen und gemerkt: Ich brauche gar keinen Chef. 1893 eröffnete er mit seiner Frau Anna in Lenzburg eine Bäckerei. Mit Erfolg: Er konnte sich mit Mitte fünfzig ins Tessin zurückziehen und das Geschäft einem seiner Söhne und dessen Gattin übergeben.

    Adrian Schoop im Gespräch mit einem Unterstützer, im Hintergrund Rohlinge der bekannten Brändli Bombe.

    Die wichtigste Jahreszahl in der Brändli-Geschichte ist 1924: Kurz nach dem Umzug an die Aarauer Bahnhofstrasse erfindet die zweite Generation die Brändli Bombe. Genau 100 Jahre später wird die grosse Praline nach dem genau gleichen (geheimen) Rezept wie anno dazumal hergestellt. Kein Geheimnis ist, dass die Brändli Bombe aus einem dunklen Ganache-Herz, speziellem Marzipan und feinster, mit sorgfältig gerösteten Mandelsplittern durchsetzter Couverture besteht.

    Mark Brändli ist dankbar, dass sich die Brändli Bombe seit ihrer Entstehung weit über die Schweizer Landesgrenze einen Namen gemacht hat. Neudeutsch würde man vom «signature product» sprechen. Die Manufaktur ist aus Kapazitätsgründen längst von der Bahnhofstrasse an die Mühlemattstrasse ausgelagert worden. Kein Wunder, werden hier doch rund 180’000 Brändli Bomben pro Jahr hergestellt, überwiegend in Handarbeit. Mark Brändli räumte ein, dass das Confiserie- bzw. Konditoreigewerbe um eine minimale Automatisierung inzwischen nicht mehr herumkomme. Gewisse produktspezifische Geräte werden bei Brändli gar inhouse entwickelt und mit befreundeten Firmen gebaut.

    Die Brändli Bombe hat ein Herz aus Ganache, umrundet von Marzipan und Couverture mit Mandelsplittern. Das Rezept ist seit 100 Jahren unverändert.

    Zwei Entwicklungen hätten eine Effizienzsteigerung und Prozessoptimierungen nötig gemacht: erstens der Fachkräftemangel. Es sei extrem schwierig geworden, qualifizierte Konditorinnen und Confiseure zu finden Zweitens seien die Kosten zum Beispiel von Kakao oder Karton für die Verpackungen in den vergangenen Jahren derart massiv gestiegen, dass eine Preiserhöhung unumgänglich geworden sei. Die Kundschaft habe zum Glück Verständnis. Verbesserungswürdig sind laut Brändli die regulatorischen Rahmenbedingungen. Er äusserte diesbezüglich einen Wunsch an die Politik: «Bitte schaut, dass die Spiesse für alle Marktteilnehmer gleich lang sind.»

    Mark Brändli, eigentlich im Pensionsalter, ist unermüdlich daran, die Firma weiterzuentwickeln. Heute wird die Brändli Bombe bereits in Berlin im Kaufhaus des Westens verkauft, bei Globus, Loeb, Berg + Tal und weiteren Partnern. Künftig sollen auch Geniesserinnen und Geniesser ausserhalb der Schweiz die Brändli Bombe bestellen können, der internationale Verband wird aufgebaut. «Alles in kleinen Schritten, aber es geht vorwärts», sagt der leidenschaftliche Confiserie-Unternehmer.

    Zum Schluss gabs für das Team Schoop natürlich Brändli Bomben zum Probieren. Wetten, dass die Praline auch die nächsten hundert Jahre überdauert?

    Thomas Röthlin

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